In der Jahreshauptversammlung der „Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e.V.“ am 24. Februar 2024 wurde Gabriele Triebel zur neuen Präsidentin gewählt.
Seit 1983 hat zunächst die „Landsberger Bürgervereinigung“, dann seit 2009 die „Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e.V.“ (EHS) umfassende ehrenamtliche Tätigkeiten geleistet, um die letzten im Orginal bestehenden KZ-Häftlingsunterkünfte des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering im Lager VII zu erhalten, die Öffentlichkeit mit fundierten Kenntnissen darüber zu Informieren und der über 6.500 namentlich bekannten Opfern der Kauferinger Außenlager zu gedenken. Das Ziel der über die vier Jahrzehnte langen zivilgesellschaftlichen Arbeit war stets die Schaffung eines würdigen Gedenk,- Lern- und Informationsortes an diesem Ort von nationaler Bedeutung, dem Lager VII des KZ-Außenlagerkomplexes Kaufering.
Nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Manfred Deiler im vergangenen November war für die EHS eine Umstrukturierung des Vereins notwendig, um die die Aufgaben im Verein neu aufzuteilen. In das Amt der Präsidentin wurde die Kauferinger Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel gewählt. In ihrer Antrittsrede würdigte Triebel an erster Stelle Manfred Deiler, der in den vergangenen 15 Jahren der Motor für den Erhalt und die Weiterentwicklung des so bedeutenden historischen Geländes war. „Dass das Gelände der noch bestehenden Tonröhrenbauten in dieser Form noch existiert, das haben wir, das haben die Öffentlichkeit und der Freistaat in erster Linie dem unermüdlichen Einsatz von Manfred Deiler zu verdanken.“
Triebels Ziel ist es, in den kommenden vier Jahren die Weichen dahingehend zu stellen, dass dieser Ort – so wie es in den Vereinszielen festgeschrieben ist – zu einem würdigen Gedenk-, Lern- und Informationsort weiterentwickelt wird. Mit einem neu aufgestellten Team wird sie die pädagogische Arbeit weiter ausbauen und dem Gedenkort in den sozialen Medien zu mehr Präsenz verhelfen. Daneben sollen die Gespräche mit der Stiftung Bayerischer Gedenkstätte und dem Kultusministerium intensiviert werden, mit dem Ziel, am Lager VII eine Einrichtung zu schaffen, die künftig durch die Stiftung Bayerische Gedenkstätte betrieben wird. „Als gebürtige Kauferingerin ist es mir ein großes Anliegen, dass die steinernen Zeugen der NS-Terrorherrschaft in unserer Region sichtbar bleiben. Gerade im Hinblick des erstarkenden Rechtsextremismus und Antisemitismus brauchen wir gut funktionierende und entsprechend ausgestattete Genk-, Lern- und Informationsorte, die uns die Zukunft unseres freiheitlichen und demokratischen Zusammenlebens sichern. Dafür werde ich mich gemeinsam mit meinem großartigen Team weiter leidenschaftlich einsetzen.“