Im Gegensatz zu den im Tonröhrenbauwerk 4 (konserviert im ersten Bauabschnitt 2014) nur partiell vorhandenen statisch relevanten Schäden waren in den Bauwerken 2 und 3 flächendeckend statisch relevante Schäden vorhanden. Zudem bestanden Risseschäden in den Schildwänden und an den Fundamenten der Bauwerke 2 und 3 sowie eine Betonplombe zur (unsachgemäßen) Reparatur einer Fehlstelle in einem Teilbereich der Südostecke des Gewölbes im Bauwerk 2.
Bedingt durch den Feuchteeintrag und mutwillige Beschädigungen waren je nach Bauwerk ca. 10 bis über 50 Prozent der Tonröhren teilgeschädigt. Lediglich im am meisten geschädigten Bauwerk 2 fehlen ca. 5 Prozent der Einzelröhren ganz.
Die einsturzgefährdeten Bereiche der Tonröhrengewölbe wurden mittels einer eigens für das Projekt entwickelten Spezialverdübelung mit der neuen, selbstragenden Betonaußenschale verbunden. Die Ausbildung dieser Spezialdübel wurde im Rahmen eines intensiven Planungs- und Bemusterungsprozesses in enger Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Fachrestaurator entwickelt und getestet.
Nach Abschluss der Sicherungs- , Restaurierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sowie der Wiederverfüllung der Bodenabdeckung nebst Wiederbepflanzung werden die hierfür erforderlichen Eingriffe und Maßnahmen an der Bausubstanz nicht erkennbar und sichtbar sein.
Die Konservierung der drei intakten Baracken wird mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages – Sonderprogramm IV, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der Lotterie GlücksSpirale, der Bayerischen Landesstiftung, des Bezirks Oberbayern und mit Eigenmitteln der Europäischen Holocaustgedenkstätte Stiftung e.V. gefördert.
Finanzierung der Gesamtmaßnahme:
Zuschuss Bayerisches Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst: 255.000,00 €
Zuschuss der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen
Bundestages – Sonderprogramm IV: 215.000,00 €
Zuschuss der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der Lotterie GlücksSpirale: 100.00,00 €
Zuschuss Bayerische Landesstiftung: 50.000,00 €
Zuschuss Bezirk Oberbayern: 40.000,00 €
Anteil Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung: 40.706,61 €
(Die Finanzierung des Eigenanteils wurde ausschließlich durch die Ablösesumme der Bundesrepublik Deutschland – Haftungsübergang auf die Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung – möglich.)
Geplante Kosten der Konservierungsmaßnahmen: 700.706,61 €
Bauleitung:
Architekturbüro für Denkmalpflege – Franz Hölzl, Agnes-Bernauer-Straße 88, 80687 München
Barthel & Maus Beratende Ingenieure GmbH, Infanteriestr. 11a, 80797 München
Maßnahmenträger der Konservierungsmaßnahmen:
Europäische Holocaustgedenkstätte Stiftung e.V.
Projektleitung Manfred Deiler